Crowns of Nyaxia 1: The Serpent and the Wings of Night

Mein Anfang war etwas holprig. Mir sind ständig kleine Unstimmigkeiten aufgefallen und ich bin irgendwie nicht richtig ins Buch reingekommen. Doch nachdem der Hauptplot erstmal richtig losging, konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin beim Lesen durch so viele Emotionen gegangen. Da war die Liebe, die mich mitfiebern ließ, Verrat, der mich wütend gemacht hat, Verlust den ich betrauert hab. Und so unendlich viel Zwiespalt zwischen Macht und Gefühlen. Irgendwie hat mich vieles an dem Buch sehr gestresst. Ich konnte viele Entscheidungen die getroffen wurden waren nicht nachvollziehen und manches hat mich daher sehr frustriert. Doch hab ich jetzt am Ende von diesem Buch nur eine Hoffnung. Ich will, dass es ein gutes Ende gibt. Und ich will weiter lesen! Ich will wissen, wie sich das alles entwickelt, welche Zukunft Oraya bereit steht. Trotz der Anfänglichen Schwierigkeiten gebe ich dem Buch trotzdem seine 5Sterne. Einfach nur weil es mich nach den ersten Kapiteln so unfassbar gefesselt hat. Und jedem der dieses Buch lesen will, gebe ich folgenden Rat: Versucht es zu ignorieren, wenn man am Anfang nicht wirklich reinkommt. Wartet bis zum Hauptplot und beurteilt dann erst. Denn wow, was da noch alles passiert...

Carissa Broadbent kombiniert in "The Serpent and the Wings of Night" düstere Romantasy (und seien wir ehrlich: dass zwischen Oraya und Raihn die große Liebe ausbricht, ist jeder Leserin von Beginn an klar) mit sehr actiongeladenen, brutalen Szenen und tiefgründigen Charakteren. Letztere sind m. E. etwas zu perfekt geraten - allen voran Oraya. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft beschrieben wurde, dass die FMC von ihr eigentlich weit überlegenen Vampiren mit einem Schwert durchbohrt wurde, von jemandem mit Blutmagie regelrecht ausgeblutet wurde und am Rande des Todes stand und doch gefühlt schon am nächsten Tag wieder auf den Beinen war. So gut kann das Heilungsserum, das als Erklärung herhalten musste, doch gar nicht sein?! Das waren dann die Stellen, an denen ich innerlich die Augen verdreht und beschlossen habe, solche Ungereimtheiten zu ignorieren.Warum? Weil Broadbents Schreibstil bildhaft, atmosphärisch und fesselnd ist und mich von der ersten Seite (oder vielmehr dem ersten Track) an in die erbarmungslose Welt der Vampire eintauchen ließ. Auch Fans von spicy Romanen kommen hier auf ihre Kosten: Es gibt sehr einfühlsam geschilderte, explizitere Liebesszenen, die sich aber glaubwürdig in die Handlung einfügen. ¿¿¿¿¿¿ Darüber hinaus fällt das Worldbuilding sehr detailliert aus (wenn man auch im zweiten Band deutlich mehr über Politik und Gesellschaft erfährt). Die Geschichte enthält auch die eine oder andere unerwartete Wendung und viele emotionale Szenen - und einen großen WTF-Moment am Ende, den ich am liebsten übersprungen hätte, der mich aber gleich zur Fortsetzung greifen ließ!Bei all den blutrünstigen, actionreichen Szenen gelingt es Autorin Broadbent aber dennoch, auch tiefgehendere Themen wie Vertrauen, Loyalität und Selbstfindung glaubwürdig und nachvollziehbar in die spannende Story zu integrieren.Mein Fazit: "The Serpent and the Wings of Night" ist der packende Auftakt zur "Crowns of Nyaxia"-Reihe, in der Carissa Broadbent düstere Romantasy mit actiongeladenen Szenen und vielschichtigen Charakteren verbindet. Der Autorin gelingt es, Leser und Hörer von Beginn an zu fesseln. Ich habe schon lange keinen Roman mehr gelesen, bei dem mir die Figuren so schnell ans Herz gewachsen sind und ich so intensiv an ihrem Schicksal Anteil genommen habe. Hunger Games meets Underworld - ein Muss für Fans von brutalen Vampirromanen und Fantasy-Romance.